Entwurmung bei Katzen | Dr. Sam

Entwurmung bei Katzen

Autor: Dr. Sam | Zuletzt bearbeitet: 25. Mai 2022 | Lesezeit: 28 min
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Nahezu jede Katze, egal ob Freigänger oder reine Wohnungskatze, kommt in ihrem Leben in Kontakt mit Würmern. Diese Endoparasiten besiedeln häufig den Verdauungstrakt der Stubentiger, können aber auch andere Organsysteme befallen und zum Teil schwerwiegende Krankheitssymptomen verursachen. Welche Wurmarten bei Katzen vorkommen und wie Du Deine Samtpfote am besten dagegen schützen kannst, erfährst Du in diesem Artikel.

Die häufigsten Wurmarten bei Katzen

Die zahlreichen unterschiedlichen Wurmarten, von denen Katzen befallen werden können, unterscheiden sich sowohl in der Art und Weise, wie sie in die Katze gelangen, als auch in ihrer krankmachenden Wirkung deutlich voneinander. Einige von ihnen sind sogar für den Menschen relevant. Da sie zu verschiedenen Parasitenspezies gehören, erfordern sie auch jeweils eine gezielte Therapie. Hier die wichtigsten Katzen-Wurmarten im Überblick:

  • Spulwürmer: Diese in unseren Breiten am häufigsten vorkommende parasitäre Wurmart zählt zu den Fadenwürmern, kann bis zu 20 Zentimeter lang werden und auch den Menschen befallen. Spulwürmer besiedeln den Darm des Wirtstieres und ernähren sich von Blut. Bei Katzen handelt es sich meistens um die Art Toxocara cati. Schätzungen zufolge sind je nach Region zwischen vier und 35% aller Katzen mit diesen Spulwürmern infiziert.
  • Bandwürmer: Von den zahlreichen unterschiedlichen Bandwurmarten kommt bei Katzen am häufigsten der sogenannte Gurkenkernbandwurm (Diphylidium caninum) vor. Seltener, aber besonders gefährlich für den Menschen ist der Fuchsbandwurm (Echinococcus multilocularis), der neben Füchsen auch Katzen oder Hunde befällt. Bandwürmer ernähren sich im Darm der Katze von Bestandteilen des Nahrungsbreis. Sie bestehen aus vielen einzelnen Segmenten, die zusammen durchaus 80-100 Zentimeter lang werden können.
  • Hakenwürmer: Diese wie die Spulwürmer zu den Rundwürmern zählenden Parasiten werden etwa 1,5 Zentimeter lang und besiedeln den Darm der Katze, wo sie sich festbeißen und von Blut aus den kleinen Gefäßen der Darmwand ernähren. Auch sie können auf Menschen übertragen werden.
  • Lungenwürmer: Das Vorkommen dieser Parasitenart (Aelurostrongylus abstruses) ist regional sehr unterschiedlich, zum Teil können bis zu 15% einer Katzenpopulation betroffen sein. Der Wurm besiedelt die Atemwege der Katze.
  • Herzwürmer: Die durch den Parasiten Dirofilaria immitis ausgelöste Herzwurmerkrankung kommt ursprünglich vor allem im Mittelmeerraum vor, da der Erreger von dort lebenden Stechmücken übertragen wird. Mit den zunehmenden klimatischen Veränderungen breiten sich diese Mücken aber inzwischen auch in nördlicheren Gebieten aus, unter anderem in Baden-Württemberg.
  • Harnblasenwürmer: Der etwa 6 Zentimeter lange Blasenwurm Capillaria plica befällt die Harnblase der Katze, kommt aber relativ selten vor.

Wie kommt der Wurm in die Katze?

Die Übertragungswege der einzelnen Wurmarten in ihren Endwirt, die Katze, sind sehr unterschiedlich. Manche werden als Eier aufgenommen, andere als Larven, wieder andere als ausgewachsener Wurm. Im Körper der Katze nutzen die verschiedenen Entwicklungsstadien dann jeweils andere Verbreitungswege, um an ihr endgültiges Zielorgan zu gelangen. Dort angekommen, können sie zu gesundheitlichen Beschwerden und Symptomen führen, weshalb man Samtpfoten so gut es geht von den Parasiten schützen sollte. Leider ist es als Besitzer nicht immer so einfach einen Wurmbefall festzustellen, weshalb sich besonders die Verwendung von Wurmtests für Katzen anbietet, um das Vorhandensein der Schädlinge feststellen zu können.

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Hier sind einige der am meisten vorkommenden Wurmarten aufgelistet und wie sie sich bezüglich der Übertragungsweisen unterschieden:

Spulwürmer legen täglich bis zu 200000 Eier, die über den Kot einer infizierten Katze nach draußen gelangen. Sie bleiben über mehrere Jahre infektiös und finden sich zum Beispiel in Erde, Sand oder dem Kot anderer Katzen. Schnuppert eine Katze an solch kontaminierten Material, nimmt sie die Eier dabei auf. Aber auch reine Wohnungskatzen können mit Wurmeiern in Berührung kommen, wenn beispielsweise der Mensch oder andere im Haushalt lebende Tiere diese an Fell, Kleidung oder Schuhen mit nach Hause tragen. Nicht zuletzt durch die Aufnahme infizierter Beutetiere kann sich die Katze mit Spulwurmeiern anstecken. Im Körper der Katze gelangen die Eier in den Darm, wo die Larven schlüpfen, dann die Darmwand durchbohren und über das Blut die Lunge erreichen. Die Reizung führt dazu, dass die Katze die Larven empor hustet und sodann wieder abschluckt, bevor sie sich im Darm schließlich als erwachsener Wurm festsetzen und erneut vermehren.

Manche Spulwurmlarven kapseln sich in der Muskulatur oder anderen Organen der Katze auch ab und gehen in ein Ruhestadium über. In dieser Phase werden sie durch übliche Entwurmungsmittel nicht erreicht. Solche ruhenden Spulwurmlarven können bereits vor der Geburt vom Muttertier auf die Katzenwelpen übertragen werden, und auch über die Muttermilch ist die Infektion möglich. Daher ist es besonders wichtig, junge Katzenwelpen bereits früh und mehrfach zu behandeln.

Bandwürmer werden durch unterschiedliche Zwischenwirte auf die Katze übertragen. Der Gurkenkernbandwurm etwa wird vorrangig über Ektoparasiten wie Flöhe oder Haarlinge verbreitet, die von der Katze bei der Fellpflege aufgenommen werden. Die Eier und Larven entwickeln sich dann im Katzenkörper weiter zu erwachsenen Bandwürmern und besiedeln vor allem den Dünndarm, wo sie sich über die von der Katze aufgenommene Nahrung ernähren.

Die Vorstufen des für Menschen sehr gefährlichen Fuchsbandwurms gelangen meist über Beutetiere wie Mäuse in die Katze, wo sie sich im Darm vermehren und die Eier oder Finnen mit dem Katzenkot ausgeschieden werden.

Einige Bandwurmarten können auch durch die Verfütterung von rohem Fleisch oder Fisch auf Deine Katze übertragen werden.

Hakenwürmer werden entweder als Eier über kontaminierte Erde oder den Kot anderer Katzen aufgenommen oder gelangen als Larven direkt durch die Haut der Katze (vor allem an der Unterseite der Pfoten und am Bauch) in die Blutbahn, um von dort über die Lunge schließlich ebenfalls den Darmtrakt zu erreichen. Auch Hakenwürmer können vom befallenen Muttertier bereits auf ungeborene oder über die Muttermilch auf die Saugwelpen übertragen werden.

Lungenwürmer besiedeln Schnecken als Zwischenwirte. Diese werden dann von Vögeln, Fröschen oder Nagetieren gefressen, die wiederum zum Beutespektrum von Katzen gehören. So gelangen die Lungenwürmer schließlich in die Katze, wo sie sich im Atmungstrakt ansiedeln und dort zu gesundheitlichen Problemen führen.

Herzwürmer werden durch den Stich bestimmter Mücken auf die Katze übertragen. Diese Stechmücken kommen vor allem in den warmen Regionen des Mittelmeerraumes vor, finden sich aber aufgrund des zunehmenden Klimawandels auch immer mehr in unseren Breiten. Somit sind von der Herzwurmerkrankung nicht mehr ausschließlich Katzen betroffen, die aus südlichen Ländern nach Deutschland verbracht werden.

Harnblasenwürmer nutzen Regenwürmer als Zwischenwirte. Ist eine Katze mit dieser Wurmart infiziert, werden die Eier über den Katzenurin ausgeschieden und können so wieder auf andere Katzen übertragen werden.

Quelle: lightpoet

Symptome eines Wurmbefalls

Oftmals verlaufen Wurminfektionen bei Katzen ganz ohne erkennbare Symptome, was es um so schwieriger macht, den Wurmbefall zu bemerken. Denn auch bei einem stillen Verlauf scheidet die Katze Wurmeier oder Larven aus, die wiederum andere Tiere oder auch den Menschen infizieren können. Daher ist es sehr wichtig, Katzen regelmäßig gegen Endoparasiten zu behandeln, selbst wenn ein Befall nicht offensichtlich erkennbar ist.

Vor allem junge Katzen oder erwachsene Tiere, deren Immunsystem durch eine andere Grunderkrankung bereits geschwächt ist, können bei einer Wurminfektion unterschiedliche Symptome zeigen. Diese hängen vor allem von der jeweiligen Wurmart ab, aber auch von der Anzahl der vorhandenen Parasiten und dem befallenen Organsystem.

Mögliche Symptome eines Endoparasitenbefalls:

  • Durchfall und/oder Erbrechen
  • Verstopfung bis hin zum Darmverschluss
  • Blutiger Kot oder Urin
  • Juckreiz am After
  • Würmer oder Wurmteile im Kot erkennbar
  • Husten
  • Augen- und Nasenausfluss
  • Gewichtsverlust, Appetitmangel, Abgeschlagenheit
  • Stumpfes, struppiges Fell, zum Teil Haarausfall
  • Blutarmut
  • Bei Katzenwelpen: Aufgeblähter, harter Bauch
  • Entwicklungsstörungen

Diagnose und Therapie

Besteht der Verdacht auf eine Wurminfektion bei Deiner Katze, solltest Du schnellstmöglich einen Tierarzt konsultieren. Durch eine klinische Untersuchung der Katze und weiterführende Diagnosemethoden wie etwa eine Stuhluntersuchung kann die Art der Parasiten bestimmt und eine gezielte Therapie eingeleitet werden. Unter Umständen müssen auch Begleiterscheinungen wie zum Beispiel Mangelernährung oder eine wurmbedingte Verstopfung, ein erhöhter Flüssigkeitsverlust nach starken Durchfällen oder Atemwegsprobleme durch zusätzliche Medikamente therapiert werden.

Gegen den Wurmbefall werden vom Tierarzt sogenannte Anthelmintika eingesetzt, die spezifisch in den Entwicklungszyklus der unterschiedlichen Wurmarten eingreifen, die Larven oder adulten Würmer abtöten und so den Infektions-Kreislauf unterbrechen. Viele Präparate wirken gleichzeitig gegen mehrere häufig vorkommende Wurmarten. Es gibt diese Mittel in unterschiedlichen Darreichungsformen, etwa als Tabletten, Pasten, Spot-on oder auch als Injektionslösung, die der Katze vom Tierarzt gespritzt wird. Welches Produkt zur Anwendung kommt, richtet sich zum einen nach der nachgewiesenen Wurmart, zum anderen aber auch nach der jeweiligen Katze. Denn viele Stubentiger widersetzen sich der Verabreichung von Medikamenten gerne sehr einfallsreich, während andere problemlos eine Tablette schlucken oder eine Paste aufschlecken. Du solltest also mit dem Tierarzt die für Deine Katze beste Therapieform besprechen.

Um wirklich alle Würmer durch das gewählte Medikament sicher abzutöten, kann es erforderlich sein, das Mittel nach einer bestimmten Zeitspanne erneut zu verabreichen. So wird sichergestellt, dass auch die noch vorhandenen Wurmeier und Larven schließlich entfernt werden.

Wie Du dem Wurmbefall vorbeugen kannst

Auch wenn die Gefahr eines Wurmbefalls bei Freigängerkatzen deutlich höher ist, sind wie gesagt auch reine Wohnungskatzen nicht davor gefeit. Chemische Wurmmittel sollten nicht das Mittel der Wahl sein, sondern nur der letzte Ausweg, da sie das Tier teils stark belasten und viele Nebenwirkungen haben können. Am besten ist es, seine Fellnase präventiv zu schützen.

Darüber hinaus solltest Du weitere Hygienemaßnahmen beachten:

  • Regelmäßige Reinigung der Katzentoilette
  • Sauberkeit beim Füttern beachten
  • Kein rohes Fleisch oder rohen Fisch füttern
  • Straßenschuhe vor der Wohnungstür ausziehen und für die Katze unzugänglich aufbewahren
  • Kontakt zu infizierten Katzen vermeiden

Zusammenfassung

Wer eine Katze hält, wird es nicht verhindern können, dass sein Stubentiger im Laufe seines Lebens Bekanntschaft mit parasitären Würmern macht. Selbst eine reine Wohnungshaltung ohne Kontakt zu anderen Katzen bietet keinen zuverlässigen Schutz vor einer solchen Infektion. Einige der bei Katzen vorkommenden Endoparasiten können zu ernsthaften Gesundheitsproblemen führen und sind sogar auf den Menschen übertragbar. Gerade wenn auch Kinder im Haushalt leben, die mit der Katze in Berührung kommen, sollte die Ansteckungsgefahr nicht unterschätzt werden. Daher ist es umso wichtiger, gewisse Hygienemaßnahmen zu beachten und der Katze regelmäßig ein wirksames Wurmmittel zu geben, um einem Wurmbefall vorzubeugen. 

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