Hat mein Hund Giardien? – Was steckt dahinter? | Dr. Sam

Hat mein Hund Giardien? – Was steckt dahinter?

Autor: Dr. Sam | Zuletzt bearbeitet: 26. März 2022 | Lesezeit: 16 min

Einer der häufigsten Gründe für Durchfälle bei unseren Hunden ist ein Befall mit Giardien. Diese kleinen Parasiten können den Magen-Darm Trakt unserer Vierbeiner sehr beeinträchtigen und somit zu Störungen in der Verdauung führen. Wir Hundehalter erkennen das daran, dass unser Liebling wechselhaften Stuhlgang oder sogar starke Durchfälle hat. Wie sich dein Hund mit Giardien infizieren kann und wie du das erkennst, erfährst du in diesem Artikel.

Definition

Giardien sind sehr kleine Parasiten, die sich an die Darmwand im Dünndarm anheften. Dort können sie so, die Verdauung unserer Hunde sehr stören. Betroffene Hunde zeigen dann immer wiederkehrende, unterschiedlich starke, Durchfälle. Allerdings müssen befallene Hunde nicht immer eindeutige Krankheitszeichen zeigen. Denn in der Regel ist die Immunabwehr unserer Vierbeiner sehr gut und sie erkranken nicht an einem Giardienbefall. Tiere, die im Gegensatz dazu Beeinträchtigungen vom Immunsystem haben oder noch sehr jung sind, können sehr schwer unter einem Befall mit Giardien leiden.

Ursache

Giardien sind weltweit verbreitet. Sie werden als Zysten aus der Umwelt von unseren Hunden aufgenommen und entwickeln sich dann im Dünndarm weiter. Im Dünndarm heften sie sich an die Oberfläche der Schleimhaut und können sich durch Längsteilung weiter vermehren. Die dann entstehenden Zysten, werden von den befallenen Tieren über den Kot ausgeschieden. Diese Zysten sind sehr widerstandsfähig und können im Kot, der infizierten Hunde, ca. eine Woche lang ansteckend sein. In feuchter Umgebung können sie sogar drei Monate überleben. Dadurch kommt es zu einer weiten Verbreitung in der Umwelt und unsere Hunde können sich nicht nur über die direkte Aufnahme von Kot, sondern z.B. auch über verunreinigtes Wasser oder Futter infizieren. Auch im direkten Kontakt mit betroffenen Artgenossen, kann sich unser Hund anstecken. Denn teilweise kleben Giardien im Fell und werden z.B durch gegenseitiges Belecken übertragen. Auf diese Weise kann sich auch ein Hund selbst regelmäßig wieder neu infizieren. Ebenfalls können Fliegen zu der Übertragung dieses Parasiten beitragen. Denn sie machen nicht selten Halt vor Kot – dort können sie Zysten aufnehmen und weitertragen. Z.B. in dem sie danach den Futternapf unseres Vierbeiners einen Besuch abstatten. Giardien ernähren sich im Darm von dem Darminhalt und kleinen Teilen der Darmschleimhaut. Wichtig ist auch, dass ein infizierter Hund in wenigen Wochen Millionen dieser Zysten ausscheiden kann. Allerdings reichen schon sehr geringe Mengen an Zysten aus, um unsere Lieblinge zu infizieren.

Symptome und Diagnose

Viele Hunde erkranken nicht daran, wenn sie sich mit Giardien infizieren. Denn ein gesunder Körper besitzt eine gute Immunabwehr und kann dadurch einer Erkrankung Widerstand leisten. Allerdings können einige Hunde auch stärker an einem Giardienbefall erkranken.

  • Gerade junge Hunde oder geschwächte Vierbeiner können schlimmere Krankheitsverläufe haben. Auch ein bereits bestehendes Problem in der Darmflora unseres Vierbeiners, kann ihn anfälliger für eine Erkrankung mit Giardien. Denn z.B. eine gestörte Bakterienzusammensetzung im Darm, oder eine Infektion mit anderen Parasiten, kann Giardien eine Angriffsfläche bieten.
  • Ebenfalls kann erhöhter Stress, körperlich oder geistig, die Abwehrkräfte unserer Hunde negativ beeinflussen.

Ein Befall mit Giardien bei Hunden kann unterschiedlich lang dauern und auch verschiedene Symptome auslösen. Die Top-Symptome eines Giardienbefalles:

  1. Schleimiger oder blutiger Durchfall: Die meisten Hunde zeigen Durchfall, der teilweise nur einen Tag lang anhält. Aber es gibt auch Vierbeiner, bei denen er immer wiederkehrend, über Monate hinweg auftritt. Der Kot ist dann sehr dünnflüssig und teilweise sehr schleimig. Manchmal kann man auch fettigere Anteile und selten auch Blut im Durchfall erkennen. Viele Hundebesitzer empfinden dann den Geruch, von diesem Durchfall, als süßlich oder ranzig. Hält die Erkrankung mit Giardien lange an, verlieren unsere Hunde, trotz gutem Appetit, an Gewicht.  
  2. Auch ein schuppiges und stumpfes Haarkleid können wir in diesen Fällen beobachten. 
  3. Blähungen
  4. Erbrechen
Quelle: Karoline Thalhofer

Um bei deinem Hund herauszufinden, ob eine Infektion mit Giardien für seine Beschwerden verantwortlich ist, kann eine Kotprobe aufschlussreich sein. In der Regel sollte über einige Tage Kot aufgesammelt (Sammelkotprobe) werden und im Anschluss tiermedizinisch untersucht werden. Denn es lassen sich, mithilfe von besonderen Verfahren, sogar Bestandteile von Giardien im Kot nachweisen. Dazu kann z.B. gehören, dass Zysten der Giardien direkt unter dem Mikroskop sichtbar gemacht werden können, oder dass Antigene nachgewiesen werden können. Diese Antigene entstehen, wenn der Körper bestimmte Stoffe als fremd erkennt und er daraufhin Abwehrkräfte aufbaut, um sie aus dem Körper zu bekommen. Auch eine mikroskopische Untersuchung zum Nachweis von lebenden Giardien dient oft dem Nachweis.

Eine erneuter Giardiennachweis nach einer Behandlung, um den Therapieerfolg zu kontrollieren ist veraltet und wird nicht mehr empfohlen! Wenn der Hund keine Symptome hat, wird nicht erneut eine Behandlung gestartet.

Therapie

Wenn bei deinem Hund Giardien als Ursache für seine Beschwerden nachgewiesen wurden, gibt es wirksame Mittel um den Befall zu behandeln. So kann es sein, dass dein Hund über einige Tage Medikamente einnehmen muss. 

Im Internet wird oft die Verwendung eines Taubenmedikamentes für die Behandlung von Trichomonaden empfohlen. Das Präparat ist nicht zugelassen für Kleintiere und es kann zu plötzlichen Todesfällen kommen. Der Aufbau der Darmflora durch Probiotika und strenge Hygienemaßnahmen, bekämpfen die Giardien in der Regel am effektivsten.

Auch eine Überprüfung, ob weiterhin ein Befall vorliegt, kann etwa eine Woche danach notwendig sein. Um die Ansteckung anderer Artgenossen zu vermeiden, solltest du den Kot deines Vierbeiners, aufsammeln und sorgfältig entsorgen. Ebenfalls kannst du in eurem Zuhause einiges tun, um eine erneute Ansteckung zu vermeiden. Denn bei starken Infektionen mit Giardien kannst du, durch eine gründliche Reinigung in eurer Wohnung oder Haus, einem erneuten Befall vorbeugen. In diesen Fällen kann es auch wichtig sein, dass du die Hundedecken, andere Liegeplätze deines Vierbeiners und Spielzeuge wäschst (mindestens bei 60°). Gibt es Dinge, wie z.B. mit Durchfall beschmutzte Teppiche, die nicht in die Waschmaschine passen, kannst du einen Dampfreiniger benutzen. Auch das tägliche spülen und säubern der Näpfe ist ein wichtiger Bestandteil in der Hygiene. Besteht bei deinem Hund der Verdacht, dass sich vielleicht auch Giardien in seinem Fell verklebt haben, kannst du in einem Gespräch mit deinem Tierarzt herausfinden, ob das waschen und shampoonieren deines Hundes sinnvoll ist. 

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